Die W.-Voigt-Life-Show –
Der Hauptmann von Köpenick ist wieder auf Tour!

von Holger Scharnberg / Matthias Thurow
Musical

Die W.-Voigt-Life-Show erzählt eindringlich die genauso unrühmliche wie berührende Lebensgeschichte des Schuhmachergesellen Friedrich Wilhelm Voigt, besser bekannt als der Hauptmann von Köpenik.

Hintergrund:

Der historische Friedrich Wilhelm Voigt wurde nach seiner Begnadigung durch Kaiser Wilhelm II ein begehrter Star. Er bereiste ganz Deutschland und trat in Lokalen und auf Jahrmärkten auf. Auch einzelne Mitglieder der „Truppe“, die er seinerzeit befehligt hatte, nahmen an den Auftritten teil oder ließen sich mit ihm fotografieren. So tingelte Voigt als falscher Hauptmann auf den Varietébühnen Europas, in Amerika und Kanada und vermarktete seine Geschichte als begehrte und gefragte Ware. Das Geld, das er auf Reisen in Person des Hauptmanns von Köpenick verdient hatte, legte er gut an, um so von der Rendite ehrlich leben zu können. Durch die Inflation völlig verarmt, starbt Wilhelm Voigt am 3. Januar 1922 in Luxemburg.

Das Stück

Aber nicht so in dem Stück „Die W. Voigt-Life-Show“: Hier erfreut sich W. Voigt immer noch seines Lebens und ist „on the road“. Hier hat er seine Life-Show zeitgemäß und mit eingänglicher Musik aufgerüscht. Stets Auftrittsverbote fürchtend, spielt er mit seinem Ensemble aus altgedienten Knackis in Theatern und auf Plätzen und erzählt seine Lebensgeschichte.

Das Stück ist das Ergebnis jahrelanger Recherche und orientiert sich, anders als Zuckmayer, ausschließlich an der historischen Person.

Die Köpenickiade steht in diesem rasanten, revue-artigen Stück dramaturgisch nicht im Mittelpunkt, sondern als furioser, fast logischer Schlussakkord einer jahrelangen Entwicklung und ist hier keine Sternstunde, sondern Höhepunkt in einer bewegenden Biografie.

Dauer: 2 Stunden inkl. 15 Minuten Pause
Musik: Matthias Thurow
Produktion: „Die W.Voigt-Life-Show“ ist eine Produktion des Schauspielkollektiv – Neues Schauspiel Lüneburg

Hauptmann von Köpenick/ W.Voigt: Guido Maria Kober
Jochen Weese: Georg Alexander Geck
Eugen Schneider: Andreas Püst
Julie Bolay: Gabriele Witter
Rosi Hilsenbeck: Julia Stiegler
Ingo Barino: Matteo Forni
Mädchen für Alles: Edina Hasselbrink

Regie: Thomas Flocken
Dramaturgie: Julia v. Thoen
Musikalische Leitung: Guido Maria Kober
Choreografie: Esther Browning / Jessica Belton
Kostüme: Dietrichundkock Kostümwerkstatt
Bühnenbild/ Ausstattung: Igor Frank, Matthias Riske
Tontechnik: Lars Hoese

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